Dear little Tornado
Das Städtische Museum Brauschweig feiert derzeit in einer großen Sonderausstellung die jüdische Kunstförderin Galka Scheyer, ihre Braunschweiger Anfänge, die revolutionäre Kunst der „Blauen Vier“ und die Erfolge in Hollywood.
Wir, vom Malkreis und Lesekreis (13 Personen), ließen uns am 5. April das schillernde Leben der Kunstagentin in einer Führung erklären. Zusammen mit dem Avantgardisten Alexej von Jawlensky und den Bauhaus-Visionären Lyonel Feininger, Wassiliy Kandinsky und Paul Klee gründete die 1889 gebürtige Braunschweigerin 1924 die Verkaufsgemeinschaft „Die Blaue Vier“ mit dem Ziel, die Werke der Künstler in den USA zu vermarkten. Als eine der ersten übte Scheyer das neue Berufsbild der Kunstagentin aus und entwickelte innovative Marketingstrategien und lukrative Netzwerke. Sie leistete wichtige Pionierarbeit für die Rezeption moderner europäischer Kunst in den USA, wo sie bis zu ihrem Tod 1945 in Hollywood lebte.
Galka Scheyer galt als energisch. Lyonel Feininger nannte sie gern in seinen Briefen „Dear little Tornado“.
Bevor sie 1924 offiziell zur Kunstagentin der „Blauen Vier“ wurde, studierte sie Fremdsprachen und Malerei. Ihr spätimpressionistischer Malstil wurde u.a. durch den Braunschweiger Maler Gustav Lehmann beeinflusst. Ihre großartigen Bilder konnten wir in der Ausstellung bewundern.
Nach so viel Kunst stärkten wir uns gleich nebenan im Café Strupait bei sehr leckeren Torten und Kaffee.