Ein Dorf interessiert sich für seine Geschichte
Im mehr als voll besetzten (und deshalb noch um Platz im Vorraum mit Stühlen erweiterten) Gemeindehaus der Kirche in Schandelah konnten 60 Zuhörer*innen zum Vortrag „11. April 1945 – Der Mord an Heinrich Jürgens und Dr. Fritz Zschirpe“ von Dr. Diethelm Krause-Hotopp begrüßt werden.
Der Vorstand des Kulturvereins freute sich, als besondere Gäste die in Schandelah lebenden Nachkommen des damaligen Ortsbürgermeisters Heinrich Jürgens und unseren jetzigen Gemeinde-Bürgermeister Detlef Kaatz begrüßen zu können.
Sehr erfreulich, dass sich gemäß dem Leitsatz „Wir lernen nur, wenn wir nicht vergessen“ so viele interessierte Bürger*innen auf den Weg gemacht hatten.
In dem gut einstündigen Vortrag erfuhren die Zuhörer*innen von den sehr komplizierten, in bisherigen Veröffentlichungen teilweise nicht korrekten Darstellungen der Zusammenhänge.
In Richtigstellung bisheriger nicht zutreffender „Legendenbildung“ um Panzersperren im Ort schilderte Krause-Hotopp die letztlich durch fanatische Nazis der Akademie für Jugendführung in Braunschweig ausgeführte Ermordung von Jürgens und Zschirpe.
Seine Ausführungen zur späteren juristischen Aufarbeitung der Morde ließen das fade Gefühl der Unzulänglichkeit bzw. nicht durchgängig transparenter Bearbeitung dieser Vorgänge zurück.
Nachdenklichkeit in der Zuhörerschaft sowie sich anschließende angeregte Diskussion.
Im Sinne eines abschließenden Ausblickes stellte der Ortsheimatpfleger Denecke in Aussicht, dass im Hinblick auf in Teilen nötige Richtigstellung Ergänzungen an den Straßenschildern und dem Gedenkstein vor der Kirche vorgenommen werden sollen.
Die kompletten Ausführungen zum Vortrag sind in veröffentlichter Form schriftlich festgehalten:
Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte Band 102/2021
(Zu erwerben im örtlichen Buchhandel oder direkt beim Braunschweiger Geschichtsverein e.V. in WF).
Ute Wermser